Was ist Kinder­psychotherapie?

Ganz allgemein meint der Begriff „Kinder­psychotherapie“ die Psychotherapie mit Kindern, die an psychischen Störungen (Neurose), Entwicklungs- und Verhaltensstörungen leiden. Dabei gibt es eine Vielzahl von Methoden und Techniken zur Behandlung von Kindern.

Die Kinderpsychotherapie beruht dabei auf wissenschaftlich anerkannten Behandlungsverfahren.

Insbesondere das psychoanalytische und tiefenpsychologische Krankheitsverständnis geht davon aus, dass seelisch bedingte Erkrankungen auf ungelöste bewusste oder unbewusste innere Konflikte hinweisen. Die Symptome, die das Kind zeigt, sind als Ausdruck seelischer Not zu sehen und sind zugleich missglückte Versuche der Selbstheilung. In den seelischen und psychosomatischen Störungen erkennt der Kinderpsychotherapeut Bewältigungsstrategien, die sich – sowohl nach innen, als auch nach außen –  destruktiv auswirken.

Die Symptome eines Kindes können im Verlauf einer Kinderpsychotherapie überflüssig werden, wenn sie hier als „Hilferuf“ und „Protest“ verstanden und die ihr zugrunde liegenden Konflikte bearbeitet werden.

Methoden in der Kinderpsychotherapie

Die Methoden in der Kinderpsychotherapie sind jeweils abhängig vom Alter und Entwicklungsstand des Kindes: Neben dem Sprechen liegt das Hauptaugenmerk im therapeutisch freien, gestaltenden Spiel in Form von Malen, Zeichnen, Bauen, Modellieren und anderen Formen konkreten Tuns.

Durch die Auswahl der Spiele, die Wahl der Spielzeuge und Spielarten, die als „Sprache des Kindes“ zu verstehen sind, vermittelt das Kind der Kinderpsychotherapeutin seine bewussten und unbewussten Ängste und inneren Konflikte. Durch die allmähliche Einfühlung in die innere und äußere Welt des Kindes kann die Psychotherapeutin das Spiel, Zeichnungen, Gestaltetes und das Verhalten des Kindes in seiner Bedeutung verstehen. 

Durch die Anwendung der psychoanalytischen Behandlungstechnik hilft die Kinderpsychotherapeutin bei der Verarbeitung und Lösung der inneren Konflikte: Das positive Verhältnis zwischen Psychotherapeutin und Kind stellt eine korrigierende emotionale Erfahrung dar, die eine neue, positive Entwicklung einleiten  und somit eine Heilung ermöglichen kann. Zusätzliche gewonnene innere Sicherheit und Stabilität eröffnen neue Lösungswege und eine Konfliktfähigkeit, die für die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes und damit auch für die Beziehungen zu anderen Menschen hilfreich sind.